Weil Stil kein Privileg sein darf
Ein Plädoyer für inklusive Modegestaltung
Mode ist Ausdruck von Persönlichkeit – aber nur, wenn sie zugänglich ist. Für viele Menschen mit Behinderungen ist das bis heute nicht selbstverständlich. Unpassende Schnitte, mangelnde Auswahl und fehlende Repräsentation machen das Anziehen zur Hürde – und Mode zu einem Raum, der ausschließt, statt einzuladen.
Dieses Projekt setzt genau da an. Es gestaltet nicht für, sondern mit: mit den Menschen, die zu oft nicht mitgedacht werden. Es fragt: Wie kann Mode Teilhabe ermöglichen? Wie kann sie Selbstbewusstsein sichtbar machen, statt Unterschiede zu betonen?

Impulse aus dem Alltag
Der Ausgangspunkt war ein persönliches Gespräch mit Betreuer:innen einer Wohngruppe. Sie berichteten, wie viel Freude gut sitzende Kleidung bei ihren Bewohner:innen auslösen kann – und wie schwierig es ist, überhaupt passende Stücke zu finden.

Wo zwickt's? – Recherche & Umfrage
Im Zentrum des Projekts steht eine umfassende Recherche: Fachliteratur, Marktanalysen und eine eigene Umfrage geben Einblick in die Herausforderungen rund um adaptive Kleidung – nicht nur funktional, sondern auch in Bezug auf Sichtbarkeit, Zugehörigkeit und ästhetische Teilhabe.



Das Konzept: Normal einkaufen – individuell anpassen
Das System hinter „Heißes Teil“ basiert auf einem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip:
• Kleidung aus dem regulären Sortiment einkaufen
• In gekennzeichneten Läden abgeben
• Über eine App individuelle Anpassungen angeben (z. B. Hosenbein kürzen)
• Das Kleidungsstück wird angepasst und wieder zur Abholung bereitgestellt
• Nicht die Menschen müssen sich anpassen – sondern die Kleidung.


„Heißes Teil“ – ein Name mit Haltung
„Du hast ein richtig heißes Teil!“
Was wie ein Kompliment unter Freund:innen klingt, ist auch der Name der App. Alltagssprachlich, selbstbewusst und ganz bewusst ohne institutionellen Ton. „Heißes Teil“ steht für Stil, Stolz und die Freiheit, sich auszudrücken – unabhängig von Körpernormen.
Was wie ein Kompliment unter Freund:innen klingt, ist auch der Name der App. Alltagssprachlich, selbstbewusst und ganz bewusst ohne institutionellen Ton. „Heißes Teil“ steht für Stil, Stolz und die Freiheit, sich auszudrücken – unabhängig von Körpernormen.
Gestaltung, die sich mitverändert
Die visuelle Identität bricht mit Konventionen. Die Typografie entsteht aus gelegten Stoffstücken, mit Falten, Lücken, Unebenheiten – ein Schriftbild, das die Vielfalt körperlicher Realität nicht glättet, sondern sichtbar macht.
Dazu kommt eine Variable Font, die sich mit jeder Anpassung verändert: Wird ein Kleidungsstück gekürzt, verändert sich das Schriftbild mit. Jede Form ist gleichwertig – Ausdruck von Veränderung und Selbstbestimmung.
Heißes Teil“ ist nicht nur ein System. Es ist ein Statement: für mehr Sichtbarkeit, mehr Teilhabe – und dafür, dass gutes Design niemanden ausschließt.












