Ein Arbeitstag
Beitrag zur Gemeinschaftspublikation „Tabu“
Sexarbeit wird oft diskutiert – aber selten wirklich gesehen. Für mein Projekt wollte ich nicht über, sondern mit den Menschen sprechen, die hinter dem Tabu stehen. Ich habe einen Tag in einem Bordell verbracht – nicht als Beobachterin auf Distanz, sondern als Gast auf Augenhöhe.Wir haben zusammen Plätzchen gegessen, gevespert, geredet. Ich habe Bademäntel gehalten, wenn Kundschaft kam. Es ging nicht um die Arbeit selbst, sondern um das Dazwischen: um Wartemomente, ums Lachen, um Pausen, um das, was bleibt, wenn niemand fragt.


Diese Arbeit verzichtet bewusst auf die gewohnten Bilder. Statt voyeuristischer Einblicke interessiert mich das Alltägliche, das Nebensächliche, das Menschliche. Was entsteht, wenn man hinschaut – und nicht sofort bewertet?
Der Beitrag ist eine Annäherung – vorsichtig, nah, und offen für Ambivalenz.

You may also like

Back to Top